Beitrag im Grünpol, Mitgliederzeitung der Grünen BL, zur 1:12 Initiative, November 2013
In den 80er-Jahren waren die Spitzengehälter in der Schweiz zwischen sechs- und elfmal höher als der Durchschnittslohn. Seither hat sich die Lohnschere immer mehr geöffnet. 2011 betrug der Höchstlohn in den grossen börsenkotierten Unternehmen durchschnittlich 4,77 Millionen Franken. Gleichzeitig haben die mittleren und tiefen Löhne stagniert. Die Volksinitiative «1:12 – für gerechte Löhne» verlangt, dass der höchste Lohn in einem Unternehmen höchstens zwölfmal so hoch sein darf wie der tiefste. Die höchsten Löhne können also nur noch im Einklang mit den tiefsten steigen.
Exorbitante Gehälter der Spitzenmanager werden oft mit der grossen Verantwortung gerechtfertigt. Doch die UBS zeigt, wie es um diese Verantwortlichkeit steht: Trotz eines Verlusts von 2,5 Mia. wurden 2012 2,5 Mia. Boni ausgezahlt. Und in der Krise wurde die Verantwortung dem Staat zugeschoben. Dieser Selbstbedienungsmentalität setzt die 1:12-Initiative endlich ein Ende.
Mit 1:12 wird keine Lohnobergrenze festgelegt, sondern eine Lohnbandbreite. Die Gesamtlohnsumme eines Unternehmens wird so fairer verteilt. Denn den Reichtum erarbeiten wir in diesem Land alle gemeinsam, darum sollen auch alle vom Fortschritt profitieren.
Die Exzesse der letzten Jahre haben dem Erfolgsmodell Schweiz geschadet. Während die unteren Löhne und damit die Massenkaufkraft real sinken, investieren die Top-Verdiener ihre Gewinne in aufgeblähte Finanzmärkte, dubiose spekulative Finanzprodukte und Spekulationsblasen, statt in die Schweizer Realwirtschaft. Mit einem JA zu 1:12 stoppen wir diese Entwicklung!