Rede vom 30. Juni 2022. Es gilt das gesprochene Wort.
Liebe Lucia,
Liebe Regierungsrätinnen und Regierungsräte,
Liebe Landrätinnen und Landräte,
Liebe Kolleginnen aus Bundesbern,
Liebe Freundinnen und Freude,
Liebe Anwesende,
Im Namen der SP und den Anwesenden hier vor Ort ist es mir eine grosse Freude, dir herzlich zu deiner Wahl zur Landratspräsidentin zu gratulieren. Deine Wahl in dieses hohe Amt freut uns alle sehr. Sie ist eine Bestätigung für den grossen Einsatz einer Parlamentarierin, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist und sich für das Gemeinwohl einsetzt. Es ist die Krönung eines beispiellosen Engagements einer kompetenten und großzügigen Politikerin.
Die Wahl zur höchsten Baselbieterin fordert auch ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und ein echtes Talent für den Ausgleich und den Umgang mit Gleichgewichten. Ich bin sicher, dass Lucia dieser Herausforderung bestens gewachsen ist. Als Frau, Hebamme und Sozialdemokratin gehört sie zu den Menschen, für die das konkrete Ergebnis wichtiger ist als die Selbstdarstellung und das Theater.
Es gibt viele gute Gründe, warum sich nicht nur der Landrat und die Landratsmitglieder, sondern vor allem auch die Bevölkerung auf das kommende Jahr freuen darf.
Als Vize-Präsidentin der SP-Fraktion in Bern kann ich ohne Vorbehalte festhalten, dass eine Fraktion eigentlich wie eine grosse Schulklasse funktioniert. Als Tochter zweier Lehrpersonen muss ich aber hinzufügen: Meist ist die Zahl der Verhaltensauffälligen in der Politik höher als in der Schule.
Du, liebe Lucia, gehörst definitiv zu den Verhaltensauffälligen. Und das meine ich durch und durch positiv. Dein Lachen höre ich jeweils aus hundert Metern Distanz, und wenn man dir begegnet, dann gibt es für dich meistens viele gute Gründe, um zu lächeln, und wenige Gründe, um stinkig zu sein. Diesen positiven, leichten Zugang zum Leben ist eine deiner besonderen Eigenschaften. Sie zeichnet auch deine politische Arbeit aus.
Du glaubst an das Gute im Menschen und in unserer Gesellschaft. Und dafür setzt du dich mit Vehemenz ein. Deine Herzensthemen haben viel mit deiner täglichen Arbeit als Hebamme gemeinsam, Du setzt dich für die Frauen, für Gleichstellung, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, wohl auch weil du weisst, wie entscheidend dies für die jungen Väter und Mütter und die Kinder ist, um gut ins gemeinsame Leben zu starten.
Dasselbe gilt für das Gesundheitswesen: Du hast dich mit vollem Einsatz für die Spitalfusion engagiert, und trotz der verlorenen Volksabstimmung setzt du dich weiterhin für eine verbesserte regionale Zusammenarbeit im Gesundheitswesen ein. Ein grosser Erfolg von dir ist die faire Entschädigung für ambulant tätige Hebammen. Du hast es geschafft, bei deinem Herzensanliegen unser Baselbiet zu einem Vorreiterkanton zu machen. Chapeau und weiter so.
Dein Erfolg liegt mit unter eben an deiner gewinnenden Art, deiner sehr guten Vernetzung über alle Parteigrenzen hinweg. Für gefühlt den halben Landrat hast du schon Kinder zur Welt gebracht, das verbindet natürlich. Und deshalb überrascht es auch nicht, dass du bei nicht wenigen politischen Ideen die entscheidende Geburtshilfe geleistet hast.
Nun wirst du im kommenden Jahr die Arbeit des Landrats leiten und den Kanton und unsere Demokratischen Institutionen an dutzenden Veranstaltungen repräsentieren. Ich bin absolut überzeugt, es gäbe keinen besseren Zeitpunkt dafür. Angesichts des grossen Elends auf der Welt, den Krieg und die Krisen, den unsicheren Blick in die Zukunft ist es umso wichtiger, dass wir die Hoffnung nicht verlieren. Und wer könnte das besser verkörpern als du, Lucia. Du wirst uns krisenerprobt, wohlwollend und immer trotz allem optimistisch durch das Jahr führen. In diesem Sinne gratuliere ich dir nochmals herzlich und wünsche dir, Frau Präsidentin, liebe Lucia, alles Gute für eine erfolgreiche Präsidentinnenschaft und viele schöne politische und menschliche Begegnungen.